Windows 10 – Upgrade, Preise, Treiber, Spiele – Alle Infos kurz vor Release
Windows 10: Versionen und Preise
Für den normalen Endkunden wird es Windows 10 für PCs und Notebooks als Home- und als Pro-Version geben. Zudem werden auch eine Education-Version für Schulen und Universitäten sowie eine Enterprise-Variante für Großunternehmen verfügbar sein. Die beiden letztgenannten Versionen bringen dabei einige Funktionen mit sich, die für große Netzwerke und die Nutzung von gemeinsamer Software hilfreich sein kann. Beispielsweise kann mit AppLocker durch den Administrator verhindert werden, dass andere Nutzer bestimmte Software installieren oder überhaupt erst starten. DirectAccess wiederum dient zum besseren und gleichzeitig sicheren Zugang zum Netzwerk auch von mobilen Geräten aus. Zwischen der Home und Pro-Version gibt es ebenfalls einige Unterschiede, zum Beispiel ist bei der Pro-Version eine Verschlüsselungsmöglichkeit für Festplatten bereits integriert, bei der Home-Variante nicht. Insgesamt reicht aber die Home-Version für die weitaus meisten Nutzer und Gamer völlig aus, zumal viele der fehlenden Features auch per Zusatzsoftware nachgereicht werden können.
Was die Preise angeht: In seriösen Internetshops sind Vollversionen, die auf Datenträgern ausgeliefert werden, derzeit mit 105 Euro (Windows 10 Home) beziehungsweise 150 Euro (Windows 10 Pro) gelistet. Start für Windows 10 ist der 29. Juli dieses Jahres, wobei die Download-Freischaltungen für die Upgrades (von Windows 7 oder Windows 8.1 auf Windows 10) nicht für alle Nutzer genau am, sondern nur ab dem 29.Juli erfolgen – einige Tage Geduld können also nötig sein.
Windows 10: Neue Funktionen
Insgesamt soll Windows 10 natürlich vor allem ein im Vergleich zu Windows 7 und Windows 8 ressourcenschonenderes und schlankeres, aber trotzdem intuitiv bedienbares und umfangreich ausgestattetes Betriebssystem werden. Dabei gibt es viele kleine Detailänderungen, die wir im Einzelnen nicht alle aufführen können, zu denen ihr aber einige Infos auch bei Microsoft durch die Spezifikationen herausfinden könnt. Es gibt aber auch viel Altbekanntes – die besten Features von Windows 7 und Windows 8 sollen vereinigt werden. Die wohl wichtigsten Neuerungen sind der neue Browser Edge und die virtuelle Assistentin Cortana – diesen beiden Dingen widmen wir nachfolgend einen eigenen ausführlichen Abschnitt.
Natürlich soll sich Windows 10 auch optisch von seinen Vorgängern abheben. Dies betrifft vor allem den Desktop: Im Gegensatz zu Windows 8 gibt es nämlich wieder einen klassischen Desktop mit Startmenü, das ungeliebte Kachelmenü, das Windows 8 als Standard vorsieht, gibt es nicht mehr. Zumindest nicht auf den ersten Blick, denn wenn ihr das neue Startmenü von Windows 10 öffnet, werdet ihr neben gewohnten Listen mit Ordnern, Symbolen und Programmen doch wieder auch kachelartige Inhalte präsentiert bekommen – zumindest optional. Allerdings nehmen die Kacheln nicht mehr den gesamten Bildschirm ein, so dass der Desktop nicht verdrängt wird, zudem ist eine gewisse Transparenz aktiv, so dass selbst die von Kacheln verdeckten Bereiche des Desktops noch durchschimmern. Eine kleine Anekdote am Rande: das inzwischen auch als Standard festgelegte Hintergrundbild namens Hero ist nicht, wie man vielleicht vermuten würde, im Computer entstanden, sondern es handelt sich um eine akribisch geplante aufwendige Fotoarbeit.
Windows 10: Browser und Assistentin – On the Edge mit Cortana
Microsofts Internetbrowser, der Internet Explorer, war nie sonderlich beliebt bei den Usern. Zusammen mit Windows10 forciert Microsoft nun, dass mehr Nutzer wieder mit einem Microsoft-Browser online gehen. Denn Windows 10 wird mit einem komplett neuen Browser namens Edge ausgestattet werden und soll damit auch eine Art Neustart für Microsoft auf dem Browsermarkt initiieren. Dabei soll Edge technisch schlanker und somit flotter werden als sein Vorgänger und alle Funktionen bieten, die man von einem modernen Browser her kennt.
Auch neue Ideen werden verwirklicht – besonders interessant dabei: Ihr könnt auf Websites Markierungen und Notizen einfügen, die für eure Ansicht gespeichert werden und auch beim nächsten Besuch der betreffenden Internetseite erhalten bleiben. Ebenfalls ein wichtiger Punkt ist die Verknüpfung von Edge mit Cortana, einer Art virtuellen Sekretärin. Unter dem Namen Cortana baut Microsoft nämlich eine Funktion in Windows 10 ein, die eine Art persönliche Assistentin sein soll. Basis ist eine Notizbuch- und Terminkalender-Funktion, aber Cortana unterstützt euch auch bei Internetaktionen und ist mit einer gewissen künstlichen Intelligenz ausgestattet und lernfähig. Ihr könnt zum Beispiel nicht nur nach einzelnen Begriffen suchen, wie man es von einer Suchmaschine gewohnt ist, sondern Cortana versteht auch Fragen. Beispielsweise könnt ihr mit ausformulierten Sätzen nach dem aktuellen Wetter fragen, oder nach einem Restaurant in einer bestimmten Stadt, das noch geöffnet ist. Ihr könnt aber auch per ausformuliertem Befehl einen Termin verschieben, ohne den Terminkalender aufrufen zu müssen. Cortana soll sogar beispielsweise anhand einer Buchungsbestätigung für einen Flug, die ihr per E-Mail erhaltet, automatisch den Flug in euren Kalender eintragen können. Die Eingabe der Fragen oder Suchwörter kann per Tastatur, aber auch per Mikrofon erfolgen. Auch auf eure vorigen Aktionen, vor allem die im Internet, kann Cortana reagieren. Je mehr Cortana schon über euch gelernt hat, desto präziser und umfangreicher werden die Möglichkeiten.
Zum Beispiel schlägt Cortana euch bei der Eingabe von Suchwörtern im Browser Edge direkt Ergebnisse vor, die auch andere eurer vorigen Aktionen und Suchen mit einbeziehen – dazu gehören auch Dinge, die ihr in den Notizen festgelegt habt. Beispiel: Ihr habt euch über euer Profil als sportinteressiert erwiesen und fliegt laut Kalender morgen nach London. Cortana könnte euch im Browser dann direkt Links zu Sportbars in London anbieten, obwohl ihr bisher nur das Stichwort Restaurant im Browser eingegeben habt. Oder ihr surft auf der Website eines Kinos: Cortana bietet euch dann direkt eine Wegbeschreibung an, ohne dass ihr auf der Kino-Website nach der Wegbeschreibung suchen müsst. Ein anderes Feature: Wenn ihr auf einer Website ein Wort markiert, kann Cortana euch zu diesem Wort dann weitere Informationen präsentieren. Da Cortana sehr eng mit Edge verknüpft ist, könnte man beinah sagen, dass Edge auch eine Art Büro von Cortana ist. Trotzdem könnt ihr natürlich Cortana und Edge getrennt voneinander nutzen. Oder auch keines von beiden und auf andere Software zurückgreifen.
Windows 10: Treiber und Spiele
Natürlich werden die Hersteller von Hardwarekomponenten für Windows 10 auch passende Treiber anbieten, sofern die bei Microsoft verfügbaren Standardtreiber nicht ausreichen. Wenn ihr euch also für Windows 10 entscheidet, solltet ihr beim Hersteller eures Mainboards (Chipsatz, Audio, Netzwerk und so weiter) sowie für eure Grafikkarte bei AMD respektive Nvidia nach den aktuellen, passenden Treibern umsehen, um den PC optimal auf Windows 10 vorzubereiten. Vergesst dabei nicht weitere Komponenten, die eventuell einen Treiber benötigen, zum Beispiel eine Soundkarte oder einen WLAN-Adapter. Selbst für ein USB-Headset könnte ein neuer Treiber verfügbar sein. Bezüglich Spielen gilt Ähnliches wie schon beim Release voriger Windows-Versionen: Die allermeisten Titel sollten weiterhin problemlos auf eurem PC laufen, aber eine 100-prozentige Garantie gibt es nicht. Es wird auch für einige Spiele, vor allem wenn sie noch nicht alt sind, neue Patches und Updates geben, um sie auf Windows 10 zu optimieren. Für Spiele, die mit einem Client wie Steam, Origin oder Uplay laufen, werden euch die Updates wie gewohnt automatisch angeboten.
Windows 10: Kostenloses Upgrade
Wer bereits Windows 7 oder Windows 8 besitzt, kann sich schon im Vorfeld ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 sichern. Vielleicht ist euch diesbezüglich ja bereits das Windows-Fenstersymbol rechts unten in eurer Taskleiste aufgefallen. Über das Symbol ruft ihr Infos zur Reservierung des Upgrades auf und könnt die Reservierung dort auch vornehmen.
Die Voraussetzung ist dabei lediglich, dass ihr für Windows 7 das Service Pack 1 bereits installiert haben müsst beziehungsweise für Windows 8 die Version 8.1 bereits nutzt. Enterprise oder RT-Versionen von Windows 7 oder Windows 8 sind nicht upgradeberechtigt. Welche Windows 10-Version ihr erhaltet, hängt von eurer genauen derzeitigen Windows-Version ab: wer Windows 7 in den Versionen Starter, Home Basic und Home Premium oder Windows 8.1 in einer nicht-Pro-Version besitzt, wird auf Windows 10 Home geupgradet. Besitzer von Windows 7 Pro oder Ultimate sowie einer der Windows 8.1-Pro-Versionen erhalten Windows 10 Pro. Sobald der Download des Upgrades verfügbar ist, werdet ihr benachrichtigt. Ihr müsst das Upgrade aber nicht sofort installieren: Erst ein Jahr nach Release von Windows 10 verfällt die Reservierung.
Ein Grund, das Upgrade nicht sofort bei Verfügbarkeit durchzuführen, könnte vor allem sein, dass ihr zunächst die Erfahrungen anderer Nutzer abwarten wollt. Wenn ihr euch dann für die Installation des Upgrades entscheidet, wird euer Windows 7 oder Windows 8 in ein Windows 10 umgewandelt. Daten gehen beim Upgrade nicht verloren, auch Programme und Spiele sollten nach dem Upgrade weiterhin normal verfügbar sein, als wenn ihr sie erst in einem bereits fertig aufgesetzten Windows 10 installiert hättet.
Windows 10 behalten und neu installieren
Nutzer, die ein Upgrade durchgeführt haben, sollen 30 Tage lang Zeit haben, um Windows 10 zu testen. Innerhalb dieses Zeitfensters kann das Upgrade wieder rückgängig gemacht werden, die alten Windows 7 beziehungsweise Windows 8-Lizenzen bleiben erhalten. Wenn ihr das Upgrade aber behaltet, wird eure alte Lizenz in eine für Windows 10 umgewandelt. Eure Lizenzschlüssel sind dann also, so der aktuelle Informationsstand, nur noch für Windows 10 gültig. Für eine Neuinstallation von Windows 10 wird es danach mit hoher Wahrscheinlichkeit Downloads geben, die ihr auf eine CD oder DVD brennen könnt, um einen Installationsdatenträger zu erstellen. Doch zwischen die positiven Reaktionen zum kostenlosen Upgrade mischten sich auch Zweifel.
Die wichtigste Frage: Bekommt man nach dem Upgrade eine vollwertige Lizenz, so dass man später auch Windows 10 komplett neu installieren kann, auch mit neuer Hardware? Hierzu hat sich Microsoft bisher nicht eindeutig geäußert, denn einerseits soll eine komplette Neuinstallation, wie schon erwähnt, möglich sein, nachdem man das Upgrade akzeptiert und seinen alten Lizenzschlüssel per Aktivierung in einen für Windows 10 umgewandelt hat. Auf der anderen Seite ist aber auch davon die Rede, dass man Windows 10 nur auf dem Gerät nutzen kann, für das es aktiviert wurde. Gleichzeitig wurde aber ebenfalls bekannt, dass Microsoft bei der Nutzung von OEM-Versionen sich kulant vorhalten will, um auch die Nutzung nach einem Hardwarewechsel zu ermöglichen.
Eine OEM-Version ist eine Lizenz, die eigentlich für ein bei einem Fertig-PC oder Laptop bereits vorinstalliertes Windows gedacht ist. Ob Microsoft auch die beliebten Systembuilder-Versionen als OEM-Version sieht, ist bisher nicht klar, denn diese Versionen sind eine Mischung aus echter Vollversion und einer klassischen OEM-Version: Systembuilder-Versionen bekommt man im Handel problemlos inklusive Datenträger – der einzige klare Unterschied zu einer richtigen Vollversion ist der fehlende kostenlose persönliche Microsoft-Support. Aber sofern sogar waschechte OEM-Versionen von Microsoft kulant behandelt werden, dann die Systembuilder-Versionen ebenfalls. Die Faktenlage deutet bisher eher darauf hin, dass ihr Windows 10 auch dann neu installieren könnt, wenn ihr für eine PC-Aufrüstung wichtige Bauteile wie Mainboard, CPU und Festplatte wechselt.
Die Formulierung, dass die Nutzung nur auf einem Gerät möglich sei, meint vermutlich lediglich, dass es nicht auf mehreren Geräten gleichzeitig installiert sein darf. Dies war ja auch bei vorigen Windows-Versionen bereits so. Jedoch können wir dies nicht zu 100 Prozent garantieren, wir gehen aber davon aus, dass Microsoft nicht durch eine restriktive Aktivierungspolitik die Gamer- und Hardware-Fan-Gemeinde verprellen möchte und sich daher bei Neuinstallationen nicht querstellen wird.